Rassismus fordert Staat und Zivilgesellschaft
16. Mrz 2007
Die große Bereitschaft vor allem junger Menschen, sich für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft zu engagieren, ist ein eindrucksvolles und eindrückliches Signal an die Politik. Sie ist aktuell aufgefordert, durch die Bereitstellung ausreichender Finanzmittel das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus dauerhaft zu unterstützen, alles zu unterlassen, was die rechtliche und soziale Situation von Flüchtlingen und Migranten weiter verschlechtert und die Integrationshindernisse anzusprechen, die von der so genannten Mehrheitsgesellschaft ausgehen.Wenn Politiker und Parteien verbreitete Vorurteile und ablehnende Haltungen gegen Migranten und Flüchtlinge bewusst bedienen und mit ihren Entscheidungen dazu beitragen, sie auszugrenzen und zu marginalisieren, spielen sie mit dem Feuer. Denn sie leisten damit dem Anwachsen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Vorschub und legitimieren aus der Sicht der Täter auch gewalttätige Angriffe auf Migranten und Flüchtlinge. Das mit der Internationalen Woche verbundene Bekenntnis, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung nicht ohne Widerspruch und ohne Widerstand hinnehmen zu wollen, verpflichtet nicht nur die Zivilgesellschaft.
In ganz Deutschland beteiligen sich Schulen, Sportvereine und Sportverbände, Theater, Museen, Betriebe, Gewerkschaften, Medien, Religionsgemeinschaften und andere Einrichtungen an der Aktionswoche. Der Deutsche Fußballbund, die Deutsche Fußball-Liga und die Landesverbände des DFB unterstützen die Internationale Woche gegen Rassismus mit Stadiondurchsagen, Pressemitteilungen und Artikeln in den Stadionzeitungen. Viele Vereine der Bundes- und Regionalligen und einige Landesverbände haben besondere Aktionen vorbereitet. Die Palette der weiteren Veranstaltungen reicht von Projekttagen in Schulen über Film- und Theatervorführungen und Informationsstände in Fußgängerzonen bis hin zu internationalen Stadteilfesten. Gesicht Zeigen! und Interkultureller Rat haben einen detaillierten Veranstaltungskalender erarbeitet, der die Vielfalt und Kreativität der Aktivitäten deutlich macht.
Das Aktionsplakat, ein Leporello und das Materialheft zur Internationalen Woche gegen Rassismus 2007 (17. bis 25. März) liegen auch in gedruckter Form vor und können kostenlos über die Geschäftsstelle des Interkulturellen Rates bezogen werden. Wegen knapper Bestände wird jedoch empfohlen, die Materialien downzuloaden.
(aus: Gemeinsame Pressemitteilung Interkultureller Rat / Gesicht Zeigen! Vom 16. März 2007)